Stylejournal

Style your life!

  • Startseite
  • Beauty
  • Entertainment
  • Freizeit
  • Gesundheit
  • Mode
  • Sport und Fitness
  • Wellness

Soziale und ökologische Belange

Was steckt eigentlich hinter Social Banking („Ethisches Banking“)?

Was steckt eigentlich hinter Social Banking („Ethisches Banking“)?

Die Kreditwirtschaft in Deutschland steht seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wurden Geschäftspraktiken und Vertriebsmethoden publik, die das ganze System in Verruf brachten. Auf beiden Seiten des Atlantiks wurden deutlich strengere Regularien durchgesetzt, staatlich dirigierte „Rettungsmaßnahmen“ dominierten über Jahre die politische Diskussion. In diesem Umfeld ist ein Sektor stetig gewachsen, der über ein nicht unerhebliches Marktpotential in Deutschland verfügt: Social Banking.

Wir werden uns dem Begriff in den nächsten Absätzen annähern und versuchen, die wichtigsten Grundprinzipien herauszuarbeiten.

Im Fokus: Soziale und ökologische Belange

Wie bei vielen Begriffen, die erst im Laufe der vergangenen Jahre geschaffen wurden, fällt eine genaue Begriffsbestimmung schwer. Schließlich gibt es keine einheitlichen Definitionen, noch handelt es sich um geschützte Begriffe. „Social Banking“ ist daher als ein Teilsegment eines privatwirtschaftlich organisierten Banksektors zu verstehen, der soziale als auch ökologische Belange in den Mittelpunkt stellt. Zusammengenommen steht dabei eine gewisse Nachhaltigkeit hoch im Kurs, die vom Kunden gefordert und seitens der Bank gemanagt wird. Ob sich eine derart agierende Bank nun als „Sozialbank“, „Ethische Bank“ oder „Ökobank“ bezeichnet, lässt keine weiteren Schlüsse bezüglich der Vergleichbarkeit untereinander zu.

Das Prinzip der Geschäftstätigkeit derartiger Banken ist dem Grunde nach nicht vom Angebotsspektrum klassisch agierender Banken zu unterscheiden. Es werden hierüber sowohl Privat- als auch Gewerbekunden bedient, das Angebot reicht von Girokonten bis hin zum Anlagegeschäft und einem speziell ausgelegten Investmentbanking. Was nun den entscheidenden Unterschied macht, ist vor allem die dahinterstehende Komponente des „Sozialen“ und des „Nachhaltigen“. Eine Bankdienstleistung, die Mensch und Umwelt gleichermaßen im Blick (Stichwort: Bioprodukte oder nachwachsende Rohstoffe) hat und dabei verpflichtend nach einer Methodik arbeitet, die vor allem Ausschlusskriterien kennt.

Derartiger Ausschlusskriterien werden zum Teil in der Satzung vorgeschrieben oder im Stammvertrag mit dem Kunden vereinbart. Üblicherweise werden verschiedene Anlagekonzepte angeboten, die einen Schwerpunkt auf besondere Aspekte der Beziehung von Mensch und Umwelt legen. Durch die Bank einheitlich geregelt ist aber die Tatsache, dass das Kreditgeschäft sich nach einheitlichen und transparenten Grundsätzen regelt.

Mit dem Aufkommen der „Social Banking“-Bewegung entstanden zudem sogenannte Kreditplattformen, die eine stärkere Interaktion zwischen Bank und Anleger/Kunde vorsehen. Die Privatperson nimmt hier als Teil der Gesellschaft einen größeren Einfluss auf die Geschäftsausrichtung der Bank, die häufig als Genossenschaft strukturiert ist.

Zur Sache: Was leistet „Social Banking“ für den Einzelnen?

Einen Schwerpunkt in der Geschäftstätigkeit derartiger Banken stellen „Responsible Investments“ dar. Jede Bank definiert den Rahmen hierbei selbst, wobei „Nachhaltigkeit“ und „Verantwortung“ tragende Elemente sind. Theoretisch findet damit eine Abkehr vom „Magischen Dreieck“ statt, in welchem die Elemente „Rendite“, „Liquidität“ und „Sicherheit“ konkurrieren und den Konflikt bei der Erwirtschaftung einer Rendite gestalten. Dieses Konstrukt wird durch ein weiteres Element erweitert, „Verantwortung“ gewinnt dabei als ein Anliegen des Kunden an Bedeutung. Dabei ist zunächst festzustellen, dass die Anlage in nach dieser Definition als „nachhaltig“ geltenden Assets nicht zwangsläufig mit einer geringeren Rendite einhergeht. Selbstverständlich gibt es aber das erhöhte Risiko eines Konfliktes, indem „Verantwortung“ auch dann noch relevant ist, wenn dies zumindest mittelbar Auswirkungen auf die Rendite nimmt.

Im Folgenden werden Methoden oder Strategien aufgelistet, die diese Merkmale versuchen in Einklang zu bringen.

  • Negativ-Screening

Mittels Negativ-Screening ist es möglich, eine Selektion der möglichen Investments vorzunehmen. Das Verfahren stellt in der Praxis ein wesentliches Element dar, lässt sich auf diese Weise doch eine Reihe von Assets ausschließen, die in welcher Form auch immer dem Aspekt der „Nachhaltigkeit“ zuwiderlaufen.

  • Positiv-Screen

Genau andersherum wird beim Ansatz des Positiv-Screenings vorgegangen, das keine derart gelagerten Ausschlusskriterien kennt. Hier wird explizit darauf abgezielt, Unternehmen (Assets) in das Portfolio aufzunehmen, die sich etwa der Förderung sozialer Aspekte widmen (Gleichstellung, etc.) oder auf regenerative Energieträger setzen.

  • Ausübung von Stimmrechten

Eine Methode, aktiv als Stimmrechtinhaber an der Ausgestaltung der Geschäftstätigkeit des Assets mitzuwirken, stellt der Engagement-Ansatz dar. In der Praxis haben hierbei aber private Anleger das Nachsehen, denn vor allem institutionelle Anleger (Kirchen, Sozialverbände, etc.) stellen den Großteil des Anlagevermögens im Bereich des „Socal Banking“.

  • Best-in-Class

In der Praxis von hoher Bedeutung ist der Ansatz gemäß „Best-in-Class“-Ansätzen. Hierbei werden verschiedene Assets miteinander verglichen, sodass anhand zuvor festgelegter Kriterien bestimmt wird, in welcher Rangfolge diese Unternehmen zueinanderstehen. Diese Kriterien sind so gestaltet, dass der Kunde explizit bestimmte Branchen in Beobachtung nehmen kann und Assets auswählt, die unter Berücksichtigung der Merkmale die „beste Option“ darstellen.

Bevor man sich für ein ethisches Bankkonto entscheiden kann, sollte der persönliche Anlagehorizont genau durchdacht sein. Führende Unternehmen der Branche, wie etwa die EthikBank, die als ethisch-ökologische Direktbank auftritt, haben dazu eine „sozialökologische Anlagepolitik“ in ihrer Betriebsverfassung verankert. Dies ist ein gutes Indiz dafür, dass mehrere Aspekte zum Tragen kommen.

Abschließende Bemerkungen und Fazit

„Social Banking“ ist eine Bewegung, die seit Jahren an Bedeutung gewinnt und sich insbesondere in Deutschland als tragende Säule manifestiert. Bankkunden erhalten hierdurch die Möglichkeit, im Kollektiv gewisser Einfluss zu nehmen und mit ihrer Anlage sozial-ökologische Aspekte zu verbinden. Die Relevanz ergibt sich vor allem daraus, dass jeder Einzelne mit seinem Anlagehorizont dazu beiträgt, das System ein Stück weit zu verändern. Allerdings sollte das Ganze nicht zu stark mit idealisierten Moralvorstellungen verknüpft sein, sondern unter Berücksichtigung der vorherrschenden Marktmechanismen gesehen werden.

Artikelbild: © weerapat / Bigstock.com

Kategorie: Finanzen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

  • Beauty
  • Mode
  • Videos
  • Wellness
  • Gesundheit
  • Gesellschaft
  • Entertainment
  • Freizeit
  • Sport und Fitness
  • Internet
  • Haus & Garten
  • Service
  • Party-Ratgeber
  • Technik
  • Umwelt

Neueste Beiträge

  • Energie sparen in der ersten eigenen Wohnung – gewusst wie!
  • Dresscode-Dilemma? So findest du als Hochzeitsgast das perfekte Outfit!
  • Der ewige Kampf mit dem Drucker – Tipps bei Druckerproblemen
  • Sonnenbrillen und Korrekturbrillen: Dein Guide für jede Jahreszeit
  • Was Sie wissen sollten, bevor Sie sich eine Katze zulegen!
  • Impressum
  • Datenschutz

Stylejournal © 2015–2025

sponsored
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}