Ärzte und andere Heilberufler beschäftigen sich täglich mit der Diagnose, Prävention und Therapie von Krankheiten und Verletzungen. Diese Menschen sind in der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Jede noch so kleine Verletzung lässt sich innerhalb kürzester Zeit behandeln, sodass Menschen heute rundum gut versorgt sind. Dank der soliden medizinischen Versorgung durch Ärzte und andere Heilberufler wird nicht nur einen gewisser Lebenskomfort gewährt, sondern auch das menschliche Leben verlängert.
Die Geschichte der Ärzte und Heilberufler
Seit Menschen denken können, gibt es bereits Krankheiten und Menschen, die diese zu bekämpfen versuchen. Und so gibt es Funde, die darauf hindeuten, dass es in der Steinzeit bereits primitive Operationen gab.
Die ersten modernen Ärzte waren Heiler, Seher und Schamanen, die in der Urgeschichte tätig waren. Diese sollen, auch wenn es dafür keine handschriftlichen Nachweise gab, Knochenbrüche behandelt, Kranke gepflegt und Schädel angebohrt haben, so die Hinweise aus diversen Skelett-Funden.
Der Beruf des Arztes wurde erst vor rund 10.000 Jahren ins Leben gerufen, als der Mensch sesshaft wurde. Schamanen und Ärzte-Priester befassen sich hauptsächlich mit der Aufgabe, Dämonen aus den Körpern der Menschen zu vertreiben und die Götter um Hilfe zu bitten. Viele Jahre später spielten die Götter bei den alten Griechen ebenfalls eine große Rolle in der Medizin. Die moderne, rationale Medizin, die nicht mehr auf die Hilfe der Götter angewiesen ist, gibt es erst seit 460 v. Chr. zu Zeiten von Hippokrates. Auch wenn er für heutige Standards keine wirkungsvollen Heilmethoden entwickelte, ist er mit seinem Umdenken dennoch der Vater der modernen Medizin.
Bis ins 20. Jahrhundert sind Ärzte trotz Studium nicht in der Lage, zahlreiche Krankheiten zu heilen. Bahnbrechende Erfindungen von Edward Jenner wie die Impfung gegen Pocken oder Robert Kochs Entdeckung der Bakterien sind zwar nennenswert, jedoch sterben weiterhin viele Menschen an simplen Infektionen. Diese „Hilflosigkeit“ hat allerdings den Vorteil, dass Ärzte zu dieser Zeit viel mit ihren Patienten sprachen. Dieses „Instrument“ fehlt in der modernen Medizin weitestgehend – zum Leidwesen der Patienten.
Wie man Arzt wird
Bevor Menschen in Deutschland als Arzt praktizieren dürfen, müssen sie eine lange, anstrengende Ausbildung absolvieren. Die Studienzeit für Humanmedizin beträgt bis zum Staatsexamen sechs Jahre und drei Monate. Studenten müssen nicht nur theoretische Informationen erlernen, sondern diese durch praktische Tätigkeiten ergänzen. So verbringen die Studenten im letzten Jahr ihre Zeit in Lehrkrankenhäusern und Unikliniken.
Nachdem das Staatsexamen bestanden wurde, dürfen die angehenden Ärzte ihre Approbation beantragen. Diese Approbation ist mit viel Aufwand verbunden, weil die Betroffenen zahlreiche Nachweise an ihre zuständige Bezirksregierung schicken müssen. Wird das OK gegeben, erhält man die staatliche Berufserlaubnis als Arzt und kann sich bei der Ärztekammer des eigenen Bundeslandes anmelden.
Ärzte & Heilberufe heute
Mit dem Zuwachs des Arzneikonsums gegen alle möglichen Probleme hat sich auch der Beruf des Arztes und Heilberuflers verändert. Im Gegensatz zur Arzneizubereitung in der Antike werden die Pillen, Pülverchen und Pasten heute von der Arzneimittelindustrie produziert und zu den Apotheken gesendet. Ärzte verschreiben meist nur noch die passenden Arzneimittel, die der Kranke einnehmen muss. Heilkundige Mönche hatten vor vielen Jahren dagegen noch die Aufgabe, sowohl als Arzt als auch Apotheker zu arbeiten. Sie heilten Kranke mit selbst zubereiteten Substanzen und Heilkräuter, die sie selbst kultivierten. Zur Trennung der beiden Berufe kam es erst im Spätmittelalter, als der Verkauf der Arzneimittel außerhalb der Klöster begann. Die juristische Trennung fand allerdings erst vor rund 750 Jahren durch Friedrich Barbarossa statt: Er trennte den Beruf des Arztes und Arzneimittelhersteller 1241 im „Edikt von Salerno“.
Bis heute hat sich an dieser Trennung nichts geändert. Durch die Verbreitung des Internets hat sich der Heilberuf allerdings weiter geändert. Menschen können sich im Internet kostenlos über Krankheiten und mögliche Therapien informieren. Nicht selten beraten Online-Apotheken anhand von Beobachten des Kranken, welche Krankheit vorliegen könnte und welche Medikamente zur Behandlung empfehlenswert sind. Eine solche Ferndiagnose birgt allerdings große Gefahren, da nur eine Vor-Ort-Überprüfung wirklich sicher sein kann.
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